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Warum Sport der Beziehung gut tut

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Hamburg – Joggen statt Serien, Pilates statt Spieleabend: Es müssen nicht immer die typischen Pärchen-Events sein. Auch Sport kann in einer Beziehung eine gute Zeit zu zweit bedeuten.

Damit der gemeinsame Sport nicht zum Beziehungskiller wird, müssen Pärchen aber ein paar Regeln beachten. Experten geben Tipps, worauf es beim Workout mit dem Partner ankommt.

– Nicht zögern: Grundsätzlich tut gemeinsamer Sport Beziehungen gut, wie Autor und Paarberater Eric Hegmann erklärt. Stresshormone und Frust werden abgebaut, man verbringt gemeinsam Zeit, die Libido werde angeregt. «Es gilt also grundsätzlich: Machen!» Gerade wenn ein Paar gegen ein anderes antritt, bekommt man zudem verstärkt das Gefühl, ein Team zu sein.

Hegmann rät ohnehin jedem Paar zu regelmäßigen Datenights. «Ein gemeinsamer Sportnachmittag pro Woche ist sicher auch toll.» Denn, so sagt Prof. Jens Kleinert, Leiter der Abteilung Gesundheit und Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln: «Beim Sport erlebt man den Partner in einer Rolle, die man sonst nicht kennt. Das tut der Beziehung gut.»

– Ziele festlegen: Zunächst ist es wie so oft – man muss reden, reden, weiter reden. «Man muss gemeinsam überlegen: Was wollen wir erreichen?», sagt Kleinert. «Es sollte Einigkeit darüber herrschen, welchen Zweck Sport und Bewegung für beide haben sollte.» Will man eher gemeinsame Zeit verbringen oder geht es vor allem darum, fitter zu werden?

– Rahmenbedingungen klären: In der Corona-Krise bleiben neben Fitness-Übungen daheim lediglich Joggen, Radfahren und Spazierengehen. Wenn aber andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sollte man überlegen, ob man gemeinsam ins Fitnessstudio gehen möchte, einem Sportverein beitritt oder einen Kurs wie Yoga belegen möchte. Und zu guter Letzt: Will man das Ganze zu zweit machen oder vielleicht mit einem befreundeten Pärchen?

– Präzise bleiben: Wichtig ist, dass der gemeinsame Sport genau geplant ist. Paare sollten wiederkehrende feste Termine vereinbaren, an denen sie gemeinsam trainieren wollen, empfiehlt Kleinert. Dafür ist es auch wichtig, sich zu überlegen, wie intensiv man Sport treiben will: Wie oft pro Woche? Und wie lang soll das Training dauern? «Man sollte es so planen, dass es gut in den Alltag passt.»

– Geeignete Sportarten: Ob man gemeinsam etwas Neues beginnt oder das Hobby des einen künftig gemeinsam macht, ist eigentlich egal. Wichtig ist dann nur, dass der Neuling mit seiner Rolle als Anfänger gegenüber dem geübten Partner einverstanden ist. Was die Sportarten angeht, hält Hegmann Laufen für besonders geeignet. «Man ist draußen, kann sich unterhalten und kommt in einen Sportflow», sagt er.

Aber auch Golf, Tennis, Kitesurfen oder Wellenreiten seien möglich, so der Experte. Man könne sich auch Fitnessübungen gemeinsam von einem Personal Trainer zeigen lassen. Das sei gerade für Einsteiger-Paare eine gute Möglichkeit, Ideen für ein gemeinsames Sportprogramm zu sammeln.

– Rücksicht nehmen: Grundsätzlich sind Leistungsunterschiede beim gemeinsamen Training kein Problem. Wichtig ist, dass niemand überfordert wird – sich aber auch niemand langweilt. «Wenn man nur ein bisschen kreativ ist, wird man eine Lösung finden», sagt Kleinert.

Eine Möglichkeit sind differenzierte Aufgabenstellungen: Ein Partner absolviert die Fitnessübung mit der gesteigerten Schwierigkeit, der andere macht die gleiche Übung nur in der einfachen Version. Oder man joggt die ersten 20 Minuten gemeinsam und trennt sich dann. Grundsätzlich gilt natürlich, dass der Stärkere Rücksicht auf den Schwächeren nehmen sollte, rät Hegmann. «Man sollte den Partner nicht überfordern, das frustriert und dann macht es keinen Spaß mehr.»

– Am Ball bleiben: Irgendwann erwischt er jeden, der innere Schweinehund. Kleinert empfiehlt, klare Vereinbarungen zu treffen. Das bedeutet zunächst: An Terminen sollte man festhalten. Eine Möglichkeit, das zu schaffen, ist eine Art Vertrag: «Das kann einfach der schriftlich festgehaltene Termin an der Pinnwand sein, unter dem man optisch deutlich macht, dass man dahintersteht», erklärt Kleinert. Das schafft Verbindlichkeit und verringert Konfliktpotenzial.

Außerdem sollte man schon vorher besprechen, wie man sich in einer solchen Situation gegenseitig motivieren will. Darf man dem anderen in den Hintern treten? Oder besser nett fragen? «Man kennt sich ja und weiß, was auf einen zukommt und wie man am besten damit umgeht», sagt Kleinert.

Und wenn es nicht klappt? Das ist nicht unbedingt ein Beinbruch. «Wenn gemeinsamer Sport das einzige ist, wozu man sich nicht aufraffen kann – okay», sagt Hegmann. Aber: Wenn man auch sonst keine Anknüpfungspunkte mehr findet und sich auch nicht mehr bemüht, welche zu finden, ist das laut Hegmann ein schlechtes Zeichen. «Wer sich nicht zum gemeinsamen Walken aufraffen kann und auch sonst nicht viel gemeinsam hat, da stellt sich dann schon die Frage: Was wollen die Menschen miteinander?»

Fotocredits: Tobias Hase,Kathrin Stahl,PuK,Tobias Hase,Christin Klose
(dpa/tmn)

(dpa)

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