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Beatmungsgeräte: Rechtzeitig entwöhnen

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Patienten, die längere Zeit an ein Beatmungsgerät angeschlossen sind, haben zu einem hohen Anteil Schwierigkeiten bei der Entwöhnung. Mediziner sind daher der Ansicht, dass eine rechtzeitige Entwöhnung konsequenter verfolgt werden muss. Denn der Patient baut Muskelmasse ab, auch im Atemapparat. Je länger der Zustand andauert, desto stärker der Muskelschwund.

In Deutschland müssen jährlich rund 30.000 Patienten längerfristig künstlich beatmet werden, das entspricht einem Anteil von 40 Prozent aller Patienten, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden. Dadurch entstehen Kosten von zwei bis vier Milliarden Euro, schätzt die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

Die Lösung könnte gezieltes "Weaning" sein. Darunter versteht man die systematische Entwöhnung, die dem Gesundheitswesen Kosten ersparen soll und Patienten eine bessere Lebensqualität verspricht. In "Weaningzentren" würden Patienten dann das eigenständige Atmen zurückerlangen. Dazu gehören Atemübungen, aber auch Physiotherapie oder Logopädie, denn viele Patienten müssen auch das Schlucken wieder lernen. Dabei unterstützt das bundesweit kooperierende Kompetenznetzwerk WeanNet der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) die Zentren für einen bestmöglichen Service.

Fotocredits: Blickpixel / Pixabay.com / CC0

(dpa)

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