Trainingsmethoden

Aus zwei mach‘ eins – «Yogalates» stärkt Körper und Geist

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Saarbrücken (dpa-infocom) – Lange Zeit blieben Yoga und Pilates zwei voneinander getrennte Fitnessangebote. Dabei haben sie eines gemeinsam: das Ziel, Körper und Geist zu vereinen und dadurch ein größeres Wohlbefinden zu schaffen. Die beiden Disziplinen lassen sich daher gut kombinieren.

«Yoga ist im Ursprung eine indische philosophische Lehre und ein Weg zur Selbsterkenntnis. Der Schwerpunkt liegt auf der meditativen, spirituellen Ebene. In bestimmten Stilen, z. B. dem Hatha-Yoga, werden neben der geistigen Konzentration auch statische Körperpositionen sowie Atemübungen mit einbezogen», erklärt Elisabeth Graser, Fitness- und Entspannungsexpertin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Pilates hingegen habe eine europäisch-amerikanische Tradition und sieht ausschließlich dynamische Körperübungen zur Kräftigung und Dehnung vor.

In den 1990er Jahren kamen Trainer aus den USA, Australien und Österreich auf die Idee, Yoga und Pilates zu verbinden und unter den Namen «Yogalates», «Yogilates» oder «Yolates» bekannt zu machen. «Dabei werden körperbetonte Übungen des Hatha-Yoga mit Pilatesübungen zusammengeführt», erläutert die Dozentin der Deutschen Hochschule.

Bei der Mischung aus Yoga und Pilates wird großer Wert auf die Atmung gelegt. Die Trainingseinheiten beginnen meist mit verschiedenen Atem-, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsübungen aus dem Yoga. Sie sollen das Bewusstsein zunächst ganz auf das Innere lenken. Nach Yoga-Übungen wie «Der Gruß an die Sonne» werden klassische Pilateselemente wie «Swan Dive» oder «The Hundred» durchgeführt. «Hauptsächlich geht es hierbei um eine Stärkung der Körpermitte und des Rückens. Eine «Yogalates»-Stunde schließt häufig wieder mit Meditations- und Entspannungsübungen ab, die aus der Yoga-Lehre stammen», fügt Graser hinzu.

Geeignet sei die Trainingsform sowohl für Anfänger als auch für Menschen, die bereits Yoga oder Pilates gemacht haben. Die

Pilates- und Yoga-Übungen sollten dem jeweiligen Leistungsstand entsprechend angepasst und variiert werden. «Hierfür ist es wichtig, bei einem fachkundigen Trainer zu trainieren. Denn nur wenn die Übungen richtig ausgeführt werden, können sich auch ein größeres Wohlbefinden und ein positives Lebensgefühl breit machen», rät die Expertin.

Yoga- und Pilateselemente: drei Beispiele
«Der Gruß an die Sonne»: Die Übungsreihe besteht aus zwölf Yogahaltungen (Asanas), die im Atemrhythmus ineinander übergehend ausgeführt werden. Bei der Anfangsposition steht man mit geschlossenen Füßen aufrecht und legt die Hände vor den Brustkorb. Über eine Beuge geht es dann Richtung Boden. Dort folgen verschiedene Dehnübungen. Dann gelangt man über mehrere Positionen wieder in den aufrechten Stand.

«Swan Dive»: Diese Übung wird auf der Matte ausgeführt. Man legt sich in Bauchlage und öffnet Arme und Beine schulterbreit. Dann werden Beine und Oberkörper in die Luft gestreckt. Durch eine anschließende Schaukelbewegung wird der gesamte Körper gekräftigt.

«The Hundred»: Dieses Element beginnt mit der Pilates-Ausgangsstellung (Rückenlage mit aufgestellten Beinen und neutralem Becken, Arme seitlich abgelegt). Nun wird ein Bein nach dem anderen mit dem Ausatmen angehoben. Kopf und Oberkörper werden ebenfalls angehoben, die Arme auf Hüfthöhe ausgestreckt. Nun machen die Arme eine Pumpbewegung: 5 mal beim Einatmen und 5 mal beim Ausatmen Richtung Boden. Während der gesamten Übung bleibt das Powerhouse aktiviert, d.h. der Bauchnabel wird zur Wirbelsäule gezogen.

Fotocredits: Oliver Berg

(dpa)

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